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Workshop zum Partitionieren einer Compact Flash Card mit der Linux-Version von Ubuntu


Workshop zum Partitionieren einer Compact Flash Card mit der Linux-Version von Ubuntu

(von Hermann Graf, 17.02.09)

 
Die Ausführungen von Lutz Wohlfahrt möchte ich ergänzen, da Ubuntu-Linux einige Unterschiede zu den dortigen Ausführungen aufweist. Ubuntu ist ein menue-geführtes System, man braucht keine Kommandos einzutippen.

Verwendete CF-Cards:

a)     SanDisk Ultra II, 2 GB, neu;

b)     SanDisk Ultra II, 512 MB, ca. zwei Jahre alt.

Betriebssystem: Windows XP Home Edition SP2

Psion: 5MX Pro, Software-Version 1.05(319)

1)     Herunterladen von Ubuntu-Linux

Man ruft die Website www.ubuntu.com auf und kommt über „Get Ubuntu / Download now / Ubuntu 8.10 / Begin Download“ zur Auswahl „Select Location“. Hier wählt man zweckmäßigerweise einen deutschen Standort aus, z.B. „Germany, University of Kaiserslautern“. Der zugehörige URL lautet:

 https://ftp.uni-kl.de/pub/linux/ubuntu.iso/intrepid/ubuntu-8.10-desktop-i386.iso

Das Herunterladen der 698 MB großen Datei dauert mit DSL 3000 ca. eine halbe Stunde. Die erhaltene ISO-Datei muß anschließend entpackt werden. Das zugehörige Programm InfraRecorder ist auf der Ubuntu-Site unter dem Punkt „Learn how to create a CD from your newly downloaded file“ zu finden; danach „Download and install Infrarecorder“ anklicken, dann „Downloads“ und „Download version 0.46.2 (3,19 MB)“.

Hier der URL:

https://sourceforge.net/project/downloading.php?groupname=infrarecorder&filename=ir0462.exe&use_mirror=heanet

Man klickt die erhaltene Datei ir0642.exe an, wodurch das Programm installiert wird.

Die Ubuntu-Dateien werden auf einer CD entpackt. Im CD-Laufwerk des Rechners muß sich eine unbeschriebene 700 MB-CD befinden, bevor man den InfraRecorder startet. Ubuntu wird dann auf die CD gebrannt.

2)     Prüfen der CF-Card

Vor dem Partitionieren prüft man zweckmäßigerweise die CF-Card und den Kartenleser, indem man unter Windows das Speichermedium anklickt und danach „Eigenschaften“. Man erhält bei der 2 GB-Card die Meldung: 1,90 GB, frei 1,90 GB. Man läßt Kartenleser und CF-Card am PC, bevor man Ubuntu startet.

3)     Laden des Ubuntu-Linux-Betriebssystems

Vor dem Laden ist sicherzustellen, daß im BIOS bei der Bootsequenz das CD-Laufwerk vor der Festplatte steht. Man legt die vorher gebrannte CD ins Laufwerk und startet den PC neu. Es erscheint ein Eingangsbild mit Auswahl der Sprache (Voreinstellung Englisch). Hier ändert man nichts, da sonst der Ladevorgang abbricht. Nach einigen Minuten erscheint dann das Eingangsmenue.

4)     Partitionieren

Man wählt „System/Administration/Partion Editor“ und wechselt auf der Seite oben rechts von /dev/sda (Festplatte) auf /dev/sdb (CF-Card) (wichtig, andernfalls partitioniert man seine Festplatte !).

Es wird 1,91 GB, used 288,50 kB, Boot-Flag angezeigt. Man klickt diese Meldung an und geht auf „Partition/Unmount“, um den Datenträger vom Dateisystem abzukoppeln. Danach klickt man wieder an und geht auf „Delete“. Die Datenträger-Meldung wechselt zu unallocated (Partition/Filesystem). Danach klickt man erneut an und geht oben links auf „New“, worauf sich ein neues Fenster öffnet: Create new Partition. Hier stellt man mit dem Schieber in der Mitte die neue Datengröße ein („New Size“). Genauere Ausführungen hierzu weiter unten. Danach wählt man mit dem Schalter „File System“ FAT16 ein; den weiteren Schalter beläßt man auf „Primary Partition“, ebenso das Häkchen bei „Round Cylinders“. Weiter unten kann man noch einen Namen für die Partition vergeben (hier dürfen anscheinend keine Sonderzeichen vorkommen). Die erste Partition, auf die man später die Systemdatei sys$rom.bin lädt, muß noch den Boot-Flag erhalten; dies geht über Anklicken, „Partition/Manage Flags/Boot (Häkchen setzen)/ok“.

Zweckmäßigerweise geht man schon jetzt auf das Häkchen mit „Apply“; nach einer Sicherheitsabfrage (alle Daten werden gelöscht) sieht man die Daten der neu angelegten Partition. Man kann auch erst nach dem Anlegen aller vier Partitionen auf „Apply“ gehen, doch gibt es dann öfters Probleme mit dem Wiederankoppeln ans Dateisystem („Mount“), und es erscheint eine Fehlermeldung.

Hat man alle vier Partitionen angelegt, prüft man die Größe, das Dateisystem (hier muß überall FAT16 stehen) und den Boot-Flag bei der ersten Partition. Nach jeder Partitionierung geht übrigens ein Dateianzeige-Fenster auf, die Partition ist wieder „gemountet“. Den Partitionen werden die Namen sdb1 bis sdb4 zugewiesen.

Hat man sich vertan, kann man die eine oder alle Partitionen durch Anklicken, „Unmount“ und „Delete“ wieder löschen und danach neu formatieren.

Zum Ausloggen schließt man alle Fenster und geht dann auf „System/ Shutdown//Shutdown“. Es öffnet sich das CD-Fach, man wird aufgefordert, die Ubuntu-CD zu entnehmen, das Fach wieder zu schließen und mit „Enter“ zu bestätigen. Danach schaltet sich der PC ab. Beim Neustart zu Windows kann es sein, daß Windows „meckert“; man klickt dann „letzte funktionierende Einstellung“ an, anschließend sollte das Hochfahren normal verlaufen.

5)     Aufteilen des Speichervolumens

An der 2 GB-Card habe ich zwei Arten des Aufteilens durchgeführt:

a)  Die ersten drei Partitionen mit 512 MB Vorgabe (512 ist Vielfaches von 2), die vierte den verbleibenden Rest. Man erhält dreimal 510 MB sowie 424 MB. Die Wahl von 512 MB deswegen, weil das Booten nur funktioniert, wenn die Partition mit der Systemdatei sys$rom.bin maximal 16 Sektoren pro Cluster aufweist, was 512 MB entspricht (vgl. Beitrag von Martin Mersmann am 02.02.09 zum Thread „Problem bei Laden des Betriebssystems von Speicherkarte bei 5MXPro“). 487 MB ist kein Vielfaches von 2, wird aber vom Psion erkannt. Versucht man, mit dem SmartFormat-Programm des Essential Disk Utilities (EDU)-Pakets von Atelier (erhältlich auf www.psience5.net ) mit 8 oder 16 Sektoren/Cluster zu formatieren, wird die Partition danach nicht mehr vom Psion erkannt. Dies ist mit SmartFormat nicht zu beheben, man muß mit Ubuntu neu partitionieren/formatieren. Unter „Informationen/Disk“ meldet der Psion für die ersten drei Partitionen 510 M als Gesamtspeichergröße, jedoch seltsamerweise belegt: 0 k; frei 521840 k;, bei der vierten sieht man 424 M und belegt -216 k, frei 433736 k. Das Speichern von Daten funktioniert aber einwandfrei. Auch PsiWin 2.3.3 meldet ähnlich Widersprüch­liches. Windows erkennt übrigens bei der CF-Card nur die erste Partition.


b)  Alle vier Partitionen mit dem gleichem Speichervolumen von theoretisch 488 MB (praktisch 487 MB). Hier meldete der Psion für alle vier Partitionen 487 M (belegt -240 k, frei 497992 k). Bei Überprüfung mit CheckDisk von EDU kam die Meldung „Fehler bei Dateisystem“, was mit „Beheben“ bereinigt wurde. Das Speichern von Daten verlief einwandfrei.


c)  Bei der älteren CF-Card mit 512 MB versuchte ich vier 128 kB Partitionen anzulegen, jedoch ohne Erfolg. Folgendes war jedoch möglich: drei Partitionen zu je 128 MB (effektiv 125 MB) und eine zu 64 (63) MB; der restliche Platz wurde „verschenkt“. Die erste Partition wurde vom Psion angezeigt, gleichzeitig jedoch die Meldung „nicht lesbar“ ausgegeben. Die anderen drei Partitionen funktionierten.

Ich danke herzlich den Mitforenten Martin Mersmann, Frank B. sowie dem Moderator Thomas U. für Ihre wertvollen Ratschläge.

Hermann Graf, 17. Februar 2009