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Ein Workshop von Martin Wesslowski


WorkShop zu GaRoute
 

Martin Wesslowski, 11. Februar 2004


GaRoute
 

Ein Workshop von Martin Wesslowski


Allgemeines

Eines der faszinierendsten Anwendungsgebiete des PSION ist der kombinierte Einsatz mit einem GPS-Gerät.

Insbesondere bei auf die Grundfunktionen beschränkten Empfängern wie dem GARMIN eTrex, bildet der PSION eine willkommene Erweiterung. Alle Funktionen, die teurere Geräte über die "normale" Standortbestimmung hinaus bieten, kann der PSION mindestens genauso gut oder sogar noch besser übernehmen. Zumindest was die Größe und Qualität bei der Kartendarstellung im 'moving-map' Modus angeht, habe ich noch kein ebenbürtiges Gerät gesehen (jedenfalls nicht in für mich erreichbaren Preisbereichen).

Und das zum Einsatz als Auto-Navigationsgerät zunächst notwendige "Zusammenstöpseln" der Geräte kann sich auch zum Vorteil entwickeln, weil es einerseits den Einsatz der Navigation (wie bei mir) in immer wechselnden Dienstwagen oder Mietwagen ohne eigenes Navi erlaubt, andererseits aber auch den alleinigen Einsatz des (kleinstmöglichen) GPS-Gerätes beim Wandern oder Radfahren. Den PSION im Rucksack, ist es trotzdem unterwegs jederzeit möglich, spontan die im GPS-Gerät gespeicherte Route neu zu berechnen und zu übertragen. Ebenso ist eine Wegpunktpflege und Archivierung, entweder als direkte Übernahme von Punkten im Gelände oder als Cursorposition in einer TomTom-Applikation, mit der entsprechenden EPOC-Software ein Kinderspiel... und oft viel schneller und direkter mit dem Duo PSION-Garmin (auch gleich im Gelände) zu erledigen als zu Hause am stationären Windows-PC.

GaRoute als Ergänzung des GPS-Gerätes

Dies alles ist natürlich auch mit GaRoute zu machen; Schwerpunkt dieses Workshops soll aber eine "Spezialanwendung" bzw. ein 'killing feature' von GaRoute, nämlich die übergreifende Routenplanung über mehrere (CityMaps)-Karten, sein.

Zu diesem Zweck demonstriere ich das Ganze einmal anhand einer beispielhaften Routenplanung.

Überregionale Routenplanung mit GaRoute

Die Test-Route führte uns (bei einem Familienausflug) von Friedrichsdorf im Hochtaunus zur "Ronneburg" im Main-Kinzig-Kreis.

Getestet werden sollte hier die Möglichkeit, überregionale Routen über mehrere CityMap- oder Routeplannerkarten "in einem Rutsch" abfahren zu können! In diesem Falle wurden vier Kacheln benötigt, um die Strecke abzudecken. Beim neuen CityMaps 3.0 würde man mit weniger Karten auskommen, das Prinzip bliebe aber das selbe.

Wie ermöglicht GaRoute nun diese übergreifende Routenführung?

Nun: Bei der Einrichtung des Programmes muss man einmalig (assitent-gesteuert) die "oben-links"- und "unten-rechts"-Koordinaten eines jeden gerade geladenen Stadtplanes (CityMap) dem Programm bekannt geben.

Danach wäre es ausreichend, jede überregionale Tour nur im Route-Planner zu planen; GaRoute wurde die Navigation trotzdem anhand der viel präziseren CityMap-Karten durchführen. RoutePlanner würde dann nur für die Teilstrecken aufgerufen, für die keine genauere (CityMap)karte vorliegt. Genial, oder?? Wie sieht das Ganze denn nun in der Praxis aus? Nicht so kompliziert, wie es sich anhört!! ;-)

Routenplanung (kartenübergreifend)

Bei mir hat sich inzwischen die Praxis eingebürgert, eine Tour in drei Schritten zu planen:

Schritt 1:

Zuerst die "Startphase", z.B. vom Standort bis zu einem markanten Punkt auf dem gleichen Stadtplan, wie eine Autobahnauffahrt, eine markante Kreuzung, eine Ortsausfahrt oder ähnliches:

Wenn diese Route in CityMaps berechnet ist (man beachte die Hinweise für die Einstellungen der 'Anweisungsart' in CityMaps!), wird zu GaRoute geschaltet und dort die Routenberechnung gestartet. GaRoute fragt nach einem Dateinamen; wir wählen "Neue Datei" und vergeben einen aussagekräftigen Namen:

GaRoute schaltet jetzt selbstständig zwischen CityMaps und GaRoute hin und her, liest die Tabelle aus, schreibt sie, ähnlich wie CoDriver, über einen Drucker in ein File, berechnet Koordinaten, schreibt die DATEN-Datei etc.:

Schritt 2:

Nach vollendeter Berechnung (der Startphase) starte ich dann den RoutePlanner, suche mit den 'markanten Punkt' (den Endpunkt der im ersten Schritt berechneten Route) auf der Karte, setze den Cursor darauf und definiere die Cursorposition als Startpunkt (des Mittelteiles) der Route. Analog definiere ich den Endpunkt der Route in der Zielstadt, lasse die Route wieder an einem markanten Punkt (s.o.) enden. Route berechnen, umschalten zu GaRoute, Routenberechnung auslösen, diesmal bei der Dateiauswahl "an Datei anhängen" auswählen und GaRoute seinen Dienst tun lassen.

Schritt 3:

In einem dritten Schritt kann der Zielbereich noch verfeinert werden, wenn man z.B. direkt eine postalische Anschrift im Zielort ansteuern will. Dazu einfach im Stadtplan des Zielgebietes wieder eine Route vom 'markanten Punkt' (Autobahnausfahrt, Bahnhof) zur Zieladresse planen und diese wie vorher von GaRoute an die schon vorhandene Datei anhängen lassen. Hier wäre es natürlich auch möglich, Einzel- oder Gruppendaten in oder aus der erzeugten Datendatei herein- oder herausladen und so eine ganz individuell angepasste Routendatei zu  erzeugen. Die im Standard-Datenformat erzeugte Tour-Datei erlaubt alle Manipulationen der DATA-Applikationen, allerdings um einige sehr nützliche Funktionen verfeinert!

Auf diese Weise erhält man wirklich eine "Tür-zu-Tür"-Navigation über mehrere Karten hinweg!

Navigation (Auto)

Um die Navigation nun zu starten, wählt man im Menü Ansicht die "Positionsanzeige". GaRoute prüft daraufhin, ob für die vorliegende (=geladene) Strecke StreetPlanner/CM-Karten mit Eckkoordinaten vorliegen, liest die Informationen in einen Zwischenspeicher, und dann kann es eigentlich losgehen. Zum Start der Navigation kann man noch auswählen, wie man optisch von GaRoute geführt werden möchte.

Navigationsbildschirme:

Zur Auswahl stehen

- die "grafische Anzeige":

- die "Navigations-Anzeige":

- die Kartenansicht aus Route-Planner oder CityMaps:

oder aus einer beliebigen Kombination der Ansichten, die man Zeitabhängig kombinieren kann.

Je nach persönlichen Vorlieben kann man so eine auch während der Fahrt gut zu erkennende Darstellungsart wählen, die einen Karte lesenden Beifahrer überflüssig macht.

Die gewünschte Zusammenstellung der Navigationsanzeigen teilt man GaRoute in einer Dialogbox mit:

Ich fahre derzeit am liebsten mit einem Wechsel von Kartenansicht (30 sek.) und Navigations-Ansicht (5 sek.).

Weitere Navigationshilfen

Außerdem kann man als weitere Navigationshilfen in den allgemeinen Einstellungen definieren, wie akustische und/oder optische Signale (Backlight an/aus) bei Annäherung an einen Waypoint und vieles mehr:

Ebenso wäre hier festzulegen, ob GaRoute z.B. nur bei einem Straßenwechsel einen Wegpunkt erzeugen oder alle von der Palmtop-Applikation erzeugten Punkte übernehmen soll. Für nachträgliche 'Routenverschlankungen' steht eine Filterfunktion zur Verfügung, die die Wegpunkte einer schon berechneten Route ausdünnen kann (sehr praktisch für Touren, die man nur mit dem GARMIN bestreiten will. Und bei denen man sich auf die beim eTrex nur möglichen 50 Waypoints beschränken muss.

Andererseits bietet GaRoute auch eine Funktion, eine lange Route in mehrere Teile aufzuteilen, so dass man unterwegs („Psion im Rucksack“, s.o.), sozusagen ‚nachladen’ kann! ;-)

Während der Fahrt werden nun die gewählten Navigationshilfen abhängig vom Standort ausgegeben. Nach einem (versehentlichen oder gewollten) Abweichen von der berechneten Route werden die folgenden Wegpunkte nach Rückkehr auf die Strecken wieder angesteuert.

Zukünftiges

Eine komplette (nachträgliche) Neuberechnung einer Route vom aktuellen Standort aus ist bisher noch nicht möglich, ist aber von Ruud schon für eine der nächsten Versionen geplant.

Auch eine Sprachausgabe war vorgesehen, wurde aber im Moment aus Zeitgründen zurückgestellt.

Weitere GaRoute-Funktionen

Natürlich sind auch "einfache" Transferaufgaben mit GaRoute möglich, wie das Auslesen und Schreiben von Wegpunkten, Routen und Tracks. Sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben besteht neben der Möglichkeit, direkt ins GPS-Gerät zu schreiben, auch noch die Auswahl zwischen verschiedenen (PC-)Austauschformaten (PCX5; FuGaWi) oder in verschiedene Kartensoftware (RealMaps; Route-Planner; CityMaps) zu schreiben. Auf diese Weise kann man sich schnell eine Übersicht verschaffen, wo genau denn nun eine Gruppe (meist kryptisch benannter) Wegepunkte nun genau liegt. Dieses, zusammen mit der Möglichkeit, die berechneten Waypoints komfortabel zu bearbeiten, ermöglicht auf eine sehr bequeme Weise, sein Wegpunktearchiv zu pflegen und zu verwalten.

Eine sehr gute Abhandlung über die Möglichkeiten von GaRoute erscheint in einem Artikel von Rene Degelmann (Deutsche Übersetzung von GaRoute) im zweiten Teil von "Mobil Computing", für dessen Erlaubnis, Teile seines Textes zu verwenden, möchte ich mich hier ausdrücklich bedanken.

GaRoute kostet in der Vollversion 25,- Euro, die eingeschränkte Version erlaubt nur Strecken bis zu 25 km. Ruud sendet aber auf Anfrage einen Lizenz-Key zu, der eine Vollversion mit allen Funktionalitäten für 30 Tage freischaltet.

Besonders, wenn man die Preise für diverse Waypoint-Edit-Tools für die EPOC-Welt betrachtet (deren Funktionalitäten jedoch von GaRoute auch alle geboten werden), ist das Preis-/Leistungsverhältnis für GaRoute unübertroffen. Und die übergreifende Routenplanung ist ein Feature, was den Preis schon allein rechtfertigen wurde.

Deshalb kann ich GaRoute allen PSION-GPS-Interessierten, besonders allen "GARMINauten", nur wärmstens empfehlen!

Das Programm GaRoute ist erhältlich unter: https://www.geocities.com/SiliconValley/Orchard/5730/the_software.htm

Martin Wesslowski