Hallo Forum,

bei meiner in vier Partitionen aufgeteilten SanDisk Ultra II CF-Card mit 2 GB im Psion 5MX Pro erhält man mit PsiCheck als Ergebnis für die Schreibgeschwindigkeit den sehr hohen Wert von ca. 8,8 Sekunden (Test mit 1024 kB Textdatei).

Bei der Lesegeschwindigkeit sind es nur 0,75 Sekunden.

Die Formatierung für alle vier Partitionen ist 16 Sektoren/Cluster, Clustergröße 8 kB, 512 Bytes/Sektor.

Frage an die Experten: ist das normal, und kann man über eine andere Formatierung etwas verbessern ? Laut Wikipedia ist die Schreibgeschwindigkeit von CF-Cards wesentlich höher.

MfG Hermann

Du musst Gleiches mit Gleichem vergleichen

Der Psion hat einen sehr frühen und daher langsamen CF-Controller,
kommt daher auch mit sehr schnellen Karten nicht immer zurecht.

Jedenfalls limitiert hier meist nicht die Karte sondern das Gerät,
und zu einem recht geringen Maß die gewählte Formatierung.

Echte Vergleichswerte findest du hier:

http://www.pscience5.net/CompactFlash.htm

Ciao
Thomas

|p|s|i|o|n|w|e|l|t|

1-mal bearbeitet. Zuletzt am 2009:03:05:18:06:00.

Hallo Thomas,

gerade weil ich den Artikel über CF-Cards bei pscience5.net gelesen hatte, wunderte ich mich. Dort sind die Schreibzeiten bei 16 Sektoren/Cluster ca. 6 Sekunden und besser, und der Artikel ist schon einige Jahre alt. Es ist m.E. aber nicht ganz klar, mit welchem Psion die aufgeführten Werte gefunden wurden.

Auch der große Unterschied zwischen Lese- und Schreibgeschwindigkeit hat mich erstaunt.

Ich dachte, die Speicherkarten wären jetzt schneller geworden.

MfG Hermann

Moinmoin Hermann,

8KB Clustergröße sind ein eher kleiner Wert für eine 512MB Partition und bedingen daher die leider unvermeidlich lange Schreibzeit.
Ich empfehle, auf einer CF >64MB mindestens 16KB pro Cluster zu nehmen. Die 16KB auch nur dort, wo entweder

• Boot-Kompatibilität gefordert ist (das geht nicht mit größeren Clustern), oder


• viele kleine Dateien abgelegt werden müssen (z.B. Backup des Mailverzeichnisses) und ansonsten zu viel Platz verschenkt würde

Mein Laufwerk D: ist z.B. mit 16KB formatiert und 256MB groß und braucht ca. 3,6s zum Schreiben, was ja schon mal mehr als doppelt so schnell ist.
Mein Laufwerk E: (512KB, 64KB pro Cluster) schreibt schon in ca. 2,2s, ich sichere C: übrigens auf E: und pfeife auf den verschenkten Speicherplatz, weil mein Backup auf E: dementsprechend auch fast doppelt so schnell ist wie auf D: (ausprobiert !)

Auch meine Partitionen haben Lesezeiten von 0,75s unabhängig von der Clustergröße. Das sind für normale CFs der gute Durchschnitt, schneller kann der Psion nicht, da nützt auch keine "schnellere" CF.
Der große Unterschied kommt u.a. dadurch zu Stande, dass beim Schreiben immer mehrere Zugriffe erforderlich sind:

• es wird ein Cluster vollgeschrieben


• danach wird die FAT aktualisiert, damit dieses Cluster dann acuh gefunden werden kann


• es gibt aus Sicherheitsgründen (falls eine mal kaputt gehen sollte) 2 FATs, so daß danach auch noch die 2. FAT aktualisiert wird

Es sind also mindestens drei Schreibzugriffe pro geschriebenem Cluster erforderlich. Da der 2. und 3. Zugriff um so öfter stattfinden müssen, je mehr Cluster geschrieben nwerden, ist auch klar, dass die selbe Datei in einem System mit größeren Clustern (=weniger Cluster pro Datei) schneller weggeschrieben werden kann.

Beim Lesen wird nur einmal kurz in der FAT nachgesehen und dann eben einfach von der CF ins RAM transferiert.

Also: Formatiere D: mit 16KB pro Cluster und du wirst beim Schreiben auch unter 4s landen, für deine weiteren Partitionen würde ich dir sogar noch größere Cluster empfehlen. Beim Lesen wird alles so bleiben.

HTH

Martin

Hallo Martin,

vielen Dank für Deine Erläuterungen, aber wie setze ich mit Smartformat von EDU die Clustergröße herauf ? Man kann außer dem Dateisystem und den Root-Einträgen nur die Zahl der Sektoren pro Cluster einstellen. Wenn ich auf 32 Sektoren pro Cluster gehe, kann ich von D: aus nicht mehr booten.

MfG Hermann

Nach meinen Erfahrungen sollte man die Schreibgeschwindigkeit auf einer CF auch nicht überbewerten. Ich habe vor ein paar Jahren ein bißchen mit unterschiedlichen Formatierungen (Clustergrößen) bei größerern CF-Karten herumgespielt. Ich kann natürlich nur bestätigen, daß sich erhebliche Unterschiede bei der Schreibgeschwindigkeit ergeben, aber:

1. Bei großen Clustern kann halt doch eine Menge Speicherplatz verloren gehen - um so mehr, je kleiner die einzelnen Dateien sind; und EPOC geht nun mal sehr sparsam mit der Dateigröße um.




2. Beim "normalen" Arbeiten (z. B. beim Schreiben und Speichern eines Briefes) mit dem Psion merkt man den Einfluß der Schreibgeschwindigkeit kaum. Wie oft ändert man Dateien in Megabyte-Größe, bei denen das Abspeichern nennenswerte Zeit erfordert?

Natürlich will ich hier nichts verallgemeinern, aber jeder sollte sich klar machen, wofür er seinen Psion überwiegend nutzt, und je nachdem können sich auch unterschiedliche Empfehlungen zur Formatierung ergeben.

Grüße,
Fritz

Moinmoin zusammen,

zuerst Mal: Fritz hat im Großen und Ganzen Recht, "normalerweise" ist die Schreibgeschwindigkeit nicht soooo wichtig:

• Wer eine große CF hat, nutzt sie meistens für Lesezwecke (Wikipedia, Karten, ...) und schreibt eher selten drauf.


• Wer mehrere Partitionen hat, hat auf D: doch meistens seine Programme installiert, die installiert man einmal und dann liest man fast nur noch.

Aber es gibt ein paar Feinheiten:

• Einige Programme halten ihre Daten direkt auf Laufwerken bzw. aktualisieren ihre Daten auf den Laufwerken auch wenn man nicht explizit speichert: Agenda, Mail, Kontakte, abp5, ...


• Regelmäßige Backups (z.B. mit Ralph Sprengers Backup) machen auch mehr Spaß, wenn sie nicht ewig dauern.

Abgesehen davon, daß man das Mailverzeichnis unbedingt auf C: lassen sollte (sonst rennt man in Timeouts), sind das für mich die Argumente gewesen, mich darum zu kümmern.

Zur Frage von Hermann, in der Hilfe von SmartFormat steht unter "Erweitert":
"Sektoren pro Cluster muß im Bereich 1-255 liegen, (was einer Clustersgröße von 512 Bytes bis 128 K entspricht)."

Daraus schließe ich messerscharf, dass die Bytes pro Sektor fix bei 512 liegen, man die Clustergröße also erhält, indem man die Sektoren pro Cluster halbiert. Ich nutze SmartFormat nicht, bin daher nicht 100% sicher, aber gehe stark dafon aus.
Dann müsstest du (Hermann) tatsächlich noch mit 32 Sektoren pro Cluster booten können.
Rausfinden ist einfach: Formatieren und danach mit PsiCheck nachsehen. Kann man - wenn PsiCheck z.B. temporär auf C. installiert ist - auch mit einer Test-CF machen.

HTH

Martin

Hallo Martin,

habe 512 MB-CF-Card mit 16 und mit 32 Sektoren/Cluster formatiert. Auch mit 32 läßt sich booten.

Die Unterschiede in der Speicherorganisation laut DiskEditor von EDU:

122 Sektoren/FAT bzw. 255
998865 Sektoren (groß) bzw. 1044162

Gemeinsam sind:

Anzahl Rooteinträge: 512
Bytes/Sektor: 512
Anzahl FAT: 2
Köpfe: 2
Reservierte Sektoren: 2
Sektoren/Spur: 16
Dateisystem: FAT16

Die Zahl der Bytes/Sektor scheint bei EDU fix zu sein.

MfG Hermann

Moinmoin Hermann,

Du schreibst: "auch mit 32 lässt sich booten".
Hast du

• mit 32KB Sektorgröße formatiert, oder


• 32 Sektoren pro Cluster in SmartFormat eingestellt?

In letzterem Fall sind das nämlich 16KB pro Sektor, da tatsächlich in SmartFormat die Bytes pro Sektor auf 512 (=halbes KB ) festgelegt sind. Das tippe ich mal, hast du gemacht.
Nach meinen Tests weigert sich der Psion (5mxPRO) nämlich standhaft, von CFs zu booten (Kaltstart!), die Cluster ab 32KB haben, 16KB geht noch.

Martin

Hermann schreibt doch: "habe 512 MB-CF-Card mit 16 und mit 32 Sektoren/Cluster formatiert." Also wäre die Sektorgröße 8 kB und 16 kB.

Ich habe mein netBook in der Vergangenheit immer problemlos von den CF-Karten booten können (nach meiner Erinnerung auch dann, wenn ich die Karte mit 128 Sektoren/Cluster bzw. 64 kB formatiert hatte). Das spräche dafür, daß es Unterschiede im Bootverhalten von S 5 mx Pro und netBook gibt.

Zum Ranish Partition Manager gab es eine Hilfe, in der es über Festplatten heißt: "Jeder Schreib- oder Lesevorgang musste ausgefuehrt werden in Bloecken von Bytes, Sektoren genannt. Sektoren waren normalerweise 512 Bytes lang und es gab eine feste Anzahl von Sektoren auf jeder Spur." Daraus schließe ich, daß die Sektorgröße von 512 Bytes nicht eine Spezialität von SmartFormat ist, sondern eine allgemein verbreitete (physikalische?) Eigenschaft verschiedenster Laufwerke.

Grüße,
Fritz

Moinmoin Fritz,

jaja, wer lesen kann, ist klar im Vorteil Danke!

Tatsächlich ist für Disketten und HDDs eine Standard-Sektorgröße von 512 Bytes vorgesehen, da sie im Bootsektor steht, müsste sie aber theoretisch zu verändern sein. Wahrscheinlich braucht es Mut dazu ...

NB: Auf OS-Ebene gilt übrigens die (mit vollem Namen) Dateisystemclustergröße. Daher kann man dennoch nur minimal Clusterweise auf Dateinhalte zugreifen.

Martin