Bekanntes Szenario? Irgendwo unterwegs und muss / möchte mal eben seine Mails checken.
Ob im Auto oder im Zug, es fehlt mal wieder eine vernünftig grosse Fläche um Revo und Telefon
für die IR-Verbindung gegeneinander auszurichten. Dann ein unachtsamer Stoss und die Verbindung
ist dahin. Neueinwahl und alles wieder von vorn.
Ausserdem ist die IR-Verbindung bei starker Sonneneinstrahlung oder z.B. unter einer Halogenlampe
(die wie Sonnenlicht einen hohen IR Anteil hat) ziemlich störanfällig. Störend auch die fehlende Displaybleuchtung
am Abend. Naja, ich bin viel unterwegs und habe mich öfters über eben diese Problemchen geärgert.
Käufliche Lösungen kenne ich nicht bzw.es gibt sie nicht!
Ich ärgerte mich auch über eine andere Sache, fast jedes Mobiltelefon mit IR- Port hat diesen an einer anderen
Position des Gehäuses mal liegt das Telefon seitlich re o. li., mal kopfüber und nie kann man es vernünftig bedienen
und ablesen! Also war Selbsthilfe angesagt. Was wollte ich also haben?
Revo und Telefon fixiert nebeneinanderliegend. Ok, auf eine Grundplatte von 26 x 13 cm eine Halterung fürs Telefon
(damit die nicht so klobig ausfällt eine Magnethalterung genommen) montiert und daneben die Dockingstation.
Wohin mit dem Kabel? Eine zweite Platte mit den gleichen Massen mit Seitenwänden versehen, eine der Längswände
herausnehmbar. In dem nun endstandenen Hohlraum war trotz des Kabels noch reichlich Platz. Die Idee, für den Revo
eine mobile Lademöglichkeit durch Batterien zu bauen hatte ich schon länger, jetzt war die Gelegenheit.
In den doppelten Boden wurde ein Batteriefach für 4 Mignon Batterien (6 V) eingebaut. Es hat eine Schublade,
und kann von aussen bestückt werden. Die Batterien sind über einen Klinkenstecker mit dem Stecker der Dockingstation
verbunden. Hier konnte ich die gute Idee meines "Gastgebers" Martin, er hat unter anderem meine Akkutauschanleitung
auf seiner Seite www.top-geschenk.de/psion veröffentlicht, verwirklichen. Neben der Dockingstation wurde
ein Schalter inklusive einer Kontroll-LED eingebaut. Der Ladevorgang kann nun auf Wunsch eingeschaltet werden ohne
jedesmal die Batterien von der Leitung trennen zu müssen wenn der Revo auf die Station aufgesetzt wird.
Da noch immer Platz im Hohlraum war passte noch ein kleinerer Batteriepack mit 3 Mignons für 4.5 Volt zusätzlich da hinein.
Das war die Spannungsquelle für einen weiteren Einfall. Eine an die Station bei Bedarf ansteckbare Lichtquelle.
Ich hatte dazu einen kleinen Lampenträger in Form eines Galgens gebaut. Das Ding sah wie ich ja zugeben muss noch etwas
skuril aus ;-) aber da fiel mir noch was eleganteres ein. Als Lichtquelle dient eine der neuen äusserst lichtstarken ( 7000 mcd)
weissen LED's. Durch eine Spiegel-Linsenfassung und eine nachgeschaltete Streulinse wird ein ziemlich gleichmässiger
Lichtkreis erzeugt der ausreicht um das Revo Display incl. der Tastatur zu beleuchten. Auch das Telefon bekommt noch
etwas ab. Die Leuchtdauer liegt mit einem Satz Batterien bei weit über 100 Stunden!
Das "wichtigste" die Verbindung von Revo und Telefon läuft über einen Glasfaserlichtleiter der auch innerhalb des
doppelten Bodens verlegt ist. Nur die Enden ragen aus der Bodenplatte heraus und sind dicht an die jeweiligen Ports
herangeführt. Das reduziert die Störanfälligkeit auf ein Minimum! Ich benutze die Station regelmässig und bin mehr als
zufrieden....Naja, was soll ich auch anderes sagen :-))
Zum Schluss, dieser Text wurde in völliger Dunkelheit mit LED-Beleuchtung auf dem Revo geschrieben ;-)) Sehr zum
Vergnügen meiner Frau!....du bist ja krank ;-)).. Wer nun Lust bekommen hat sich auch an sowas zu versuchen, mailt mich
einfach an. Es muss ja nicht alles auf einmal sein. Die erste Version hatte nur die Halterungen für Revo und Telefon sowie
den Lichtleiter und war schon sehr praktisch wenn man viele E-mails oder SMS schreibt. Ich habe alles aus Makrolon,
einem sehr gut zu bearbeitenden und zu klebenden Kunststoff gebaut. Natürlich ist aber auch Holz oder PVC oder
Aluminium denkbar. Kleben ist halt einfacher als verschrauben. Dieses Teil ist ja nun nicht gerade dazu gemacht um
es an der Uhrkette mitzutragen ;-), aber mit 26 x 13 cm sollte es kein Problem sein es bei Reisen im Gepäck oder Auto
unterzubringen. Da einieg Teile bruchgefärdet etwas hochstehen habe ich noch eine Transportbox gebaut.
Ich benutze die Station auch gerne zum schreiben längerer Texte als sichere und feste Unterlage für den Revo.
Man kann sie auch gut auf den Knien halten und so ganz relaxt sitzen und "arbeiten".
Die Kosten für die Komponenten halten sich in Grenzen. Batteriehalterungen, Schalter und LED's und selbst der Lichtleiter
sind recht preiswert. Die Telefonhalterung und eine evt. 2te Dockingstation kosten etwas mehr. Ich denke das alles zusammen
für etwa 70 Euro,-zu machen ist. Eigenleistung nat. nicht eingerechnet. Für einige Teile ist eine Drehbank sehr praktisch,
es geht aber auch ohne.
Viel Spass beim tüfteln ;-)
Bernd
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