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Vergleich Sharp Zaurus C760 - Psion - Teil 2

    Vergleich Sharp Zaurus C760 - Psion - Teil 2
Lutz Wohlfarth, 14.03.2005

Betriebssystem

Als Betriebssystem kommt ein speziell an die Hardware des Zaurus angepasstes Linuxsystem zum Einsatz. Die durch die Händler [1+2] in Deutschland in Verkehr gebrachten Zaurus-C-Modelle enthalten die original Sharp-ROM-Software (Betriebssystem mit Benutzerschnittstelle und Programmen) mit nachträglich eingefügten englischen Menü/Programmtexten. Dank des verwendeten freien Linux-Systems gibt es im Gegensatz zum EPOC-Betriebssystem der Psions eine Reihe alternativer ROM-Versionen, von denen die wichtigsten nachfolgend kurz dargestellt werden sollen.

Sharp-ROM

Das original Sharp-ROM ist Geschmackssache. Meiner Meinung nach ist es das ROM mit dem geringsten Funktionsumfang, das betrifft sowohl die enthaltenen Treiber für Erweiterungskarten im CF-Format, Qualität der enthaltenen PIM-Programme als auch die Optik der verwendeten Symbole. All dies lässt sich jedoch durch Installation zusätzlicher, im Netz erhältlicher aber oftmals schwer auffindbarer Programme (Freeware, Shareware) beheben. Da jedoch das Sharp-ROM im Prinzip sehr gut an die Hardware des jeweiligen Zaurus angepasst ist, stellt das Sharp-ROM die Basis für eine Reihe weiterer ROMs.


Sharp-ROM

OpenZaurus/OPIE

OpenZaurus [3] gibt es sowohl in einer alten Varianten und einer neuen Linie. Die neue Variante, aktuell ist Version 3.5.2, basiert auf der Opensource-Entwicklungssuite Openembedded und somit auf Debian. Als Desktop fungiert hier OPIE (Open Palmtop Integrated Evironment) oder wahlweise das X-Windowssystem GPE (GPE Palmtop Environment). Aufgrund der unterschiedlichen Entwicklungsumgebungen laufen Programme, die für das Sharp-ROM entwickelt wurden nur bedingt auf OpenZaurus/OPIE bzw. gar nicht auf OpenZaurus/GPE.


OZ/OPIE

pdaXrom

pdaXrom [4] ist eine Linuxvariante für den Zaurus, die komplett auf das X11-Windowssystem setzt. Interessant bei pdaXrom ist, dass hier umfangreiche Desktopprogramme wie z. B. Abiword (Textverarbeitung), Gnumeric (Tabellenkalkulation), Gimp (Grafikprogramm), Mozilla-Thunderbird (Email/News-Programm) lauffähig sind. Man hat mit pdaXrom das Gefühl mit einem geschrumpften Desktop-Linux-PC zu arbeiten. Der Resourcenverbrauch und auch die Startzeiten so mancher der geschrumpften Desktopprogramme sind meiner Meinung nach für einen PDA aber unwürdig. Programme, die für das Sharp-ROM entwickelt wurden, sind auf pdaXrom nicht lauffähig. Durch die Portierung vg. Programme wie Abiword, Gnumeric und Gimp auf den unter pdaXrom laufenden Zaurus, hat man jedoch für Text-, Tabellen- und Grafikbearbeitung den wahrscheinlich größtmöglichen Funktionsumfang in der Tasche.


pdaXrom

Cacko-ROM

Das Cacko-ROM [5] basiert auf dem original Sharp-ROM, wurde jedoch um zahlreiche Kernelmodule (Treiber) für Bluetouth, WLAN, USB-Host u.s.w. erweitert und auch softwareseitig aktualisiert, ergänzt und durch zusätzliche Programme angepasst. Als Benutzerschnittstelle wird im Cacko-ROM ebenso wie im Sharp-ROM  die von der Fa. Trolltech entwickelte Oberfläche Qtopia verwendet. Momentan ist das Cacko-ROM in Version 1.22 für die C7x0/860 Modelle aktuell. Die Lite-Version benötigt 17 MB des internen Flash-Speichers (kein RAM) für das so genannte Root-FileSystem, dass nach der Installation nur noch gelesen werden kann. Der Bereich des Root-FS beim Zaurus ist vergleichbar mit dem für das Laufwerk Z: belegten RAM-Bereich des Psion netBooks. Der Rest des beim C760 immerhin 128 MB umfassenden internen Flashspeichers steht danach zur Benutzung und zur Installation zusätzlicher Programme zur Verfügung. Dar Umfang der durch die Installation der Lite-Version des Cacko-ROMs bereits vorinstallierten und auf der Qtopia-Oberfläche sichtbaren grafischen Programme ist gering und unterschreitet noch den Umfang des original Sharp-ROMs. Die im Vergleich zum Sharp-ROM fehlenden Programme sowie zusätzliche an das Cacko-ROM angepasste Programme sind in einem separaten Installationsfeed enthalten und können nach Bedarf einzeln installiert werden. Eine funktionierende Internetverbindung auf dem Zaurus ist hierfür jedoch Bedingung.


Cacko-ROM

Nach einer kurzen Testphase, in der ich alle vg. ROM-Varianten ausprobiert habe, habe ich mich vorerst für das Cacko-ROM entschieden, da ich mit ihm am schnellsten und weitesten meinem Ziel entgegen kam, nämlich die Funktionen meines Psions mit einem anderen gut benutzbaren PDA mit hervorragenden Netzwerkfunktionen zu ersetzen. Ich werde jedoch auch die Entwicklung von OpenZaurus und pdaXrom weiter beobachten und auch antesten und meine Wahl von Zeit zu Zeit neu überdenken.